Mittwoch, 15. Mai 2013

Reise nach Turmus - Eine Flussfahrt

Ich erwachte vom leisem Gemurmel. Nebenmir fütterte Nara ein pelziges kleines Viech und redete beruhigend auf es ein. Bei Nara wollte man lieber nicht so genau wissen ob sie das possierliche Tierchen gerade angelockt hatte oder sie es irgendwo in ihrer Kleidung versteckt mit sich herum trug.
Moira saß ebenfalls in der Fischerhütte, Loo und She konnte ich nicht sehen, wahrscheinlich teilen sie sich gerade die Wache. Ich griff anch einer Schale und spritze mir daraus etwas Wasser ins Gesicht um richtig wach zu werden. Ich bemerkte Naras Versuch mich aufzuhalten zu spät und klatschte mir eine übelriechende Flüssigkeit ins Gesicht die offenbar ein Exkrement dieses kleinen pelzigen Tieres war.
Mit einem erschreckten und angeekelten Ausruf stürzte ich aus der Hütte um mich mit Flusswasser abzuwaschen was ich unter den feixennnden Minen meiner Schwestern auch tat.

Als ich fertig war kamen wir in der Hütte zusammmen und besprachen bei einem kargen Frühstück unser weiteres Vorgehen. Moria hatte am frühen Morgen bereits einen Erkundungsrundgang gemacht und dabei die nahegelegene Schiffswerft in Augenschein genommen. Außerdem hatte sie einige Fahnen und Standarten der Zar-Gilde entdeckt die die Straße zur Stadt schmückten.

Die En wusste beizusteuern dass derzeit in Jort’s Fähre ein großes Zar-Turnir statt fand, welches den festlichen Schmuck der Stadt erklärte. Andererseits bedeutete dies auch ein deutlich höheres Aufkommen an Wanderern, Kaufläuten, Händlern und Nahrungsliferanten auf den Straßen rund um Jort’s Fähre. Schließlich mussten die Turnierteilnehmer, ihr Tross und die vielen Schaulustigen ja versorgt werden. Pech für uns dass viele dieser teilweise hoch angesehenen Leute mit einer stattlichen Kriegereskorte unterwegs waren.

Wir mussten also vorsichtig sein. Trotzdem einigten wir uns darauf diese Werft anzuschauen bevor wir versuchen wollten Nara, als einzige die passende Kleidung hatte, in die Stadt zu schicken um dort eine Mitfahrgelegenheit Richtung Turmus aufzutun.

Bevor wir losgingen verteilte Nara noch die Flüssigkeit aus der Schale in einigem Abstand um die Hütte herum. Es handelte sich dabei um ein Drüsensekret einer Zwerstinkurt. Ich hatte bisher nicht gewusst dass es diese Tiere gibt, aber Nara hatte offensichtlich eins und benutzte das gemein stinkende Sekret offenbar um neugierige Besucher von unserer Behausung abzuhalten.

Die Jägerinnen begutachten die Schiffe in der Dämmerung.
Als wir uns wenig später der Werft näherten lag diese verlassen vor uns. Insgesamt waren dort drei Kriegsgaleeren zu finden, zwei kleinere von denen einen am Steg aufgedockt war und eine etwas größere. Die Tatsache dass die Werft nicht bewacht war ließ vermuten, dass man durch das Zar-Turnier in der Stadt jedes Schwert benötigte um für Ordnung zu sorgen und das Preisgeld zu schützen welches sicher auch machen Langfinger anlocken mochte.

Die kleiner der beiden im Wasser vertäuten Galeeren schien absolut Seetauglich zu sein. Sogar die langen Paddel lagen im Bauch des Schiffes. Es schien eine einfache Rudergallere für die Flussschifffahrt zu sein den das Boot verfügte über keinen Mast und war auch in seiner Größe offenbar nicht dazu ausgelegt größere Lasten zu transportieren. Wahrscheinlich diente es vorwiegend als Truppentransporter für kleinere Kriegerkohorten. Was lag da näher als der Gedanke, dass etwas was für einen Kriegerkohorte gut war, für eine Talunaguppe nicht schlecht sein könne?

Gerade als ich unbedarft über die Ruderbänke kletterte, bemerkte ich am Weg der von der Stadt zur Werft führte eine Bewegung, stieß eine Warnruf aus ließ mich flach auf den Boden fallen. Meine Begleiterinnen Nara und Moira warfen sich in das Schilfgras abseits des Steges.

Angespannt lauschte ich doch die Schritte und Stimmen kamen näher. Schon konnte ich zwei Beinpaare und den Saum einer roten Tunika durch einen Spalt in der Bordwand des Schiffes ausmachen. Verflucht, das musste seien Art streife sein. Natürlich, warum waren wir nicht vorsichtiger gewesen. Immerhin turnten wir hier nicht auf einem Fischkutter sondern auf einem Kriegsschiff herum. Es war anzunehmen dass man diese Waffen nicht einfach so herum stehen ließ.

Kriegerstreife von Jort's Fähre an der Werft
Als die Schritte noch näher kamen, geriet ich in Panik. Was wenn man mich dort zwischen den Ruderbänken einer Kriegsgallere entdeckte? Sicher würde ich das nicht einfach damit erklären können dass ich den Weg zur Toilette gesucht hatte. Ich schob mich also inter der Rehlink hindurch und ließ mich auf der dem Fluss zugewandten Seite leise ins Wasser gleiten welches für die Jahreszeit überraschend kalt war.

Die beiden Krieger schienen nichts von unser Anwesenheit bemerkt zu haben und unterhielten sich über Alltagsdinge, von denen ich aber zunehmend weniger verstehen konnte da mir die Kälte des Wassers zunehmend in die Knochen fuhr. Den beiden Männern am Steg machte das freilich nichts aus. In aller Seelenruhe erleichterte sich der eine plätschernd wobei ich inständig hoffte, dass er es nicht ins Wasser tat indem ich mich gerade verzweifelt und mit klamm gefrorenen Fingern an die Ruderfinne der Galeere klammerte.

Endlich zogen die beiden Männer ab, gerade als ich den Plan gefasst hatte die Haltetaue des größeren Schiffes zu kappen um die beiden Rotrücke zu zwingen das Schiff irgendwie wieder zu sicher. Die Verwirrung hätte mir dann eröffnet mich im Durcheinander und der Hektik davon zu machen.

Vorsichtig und zitternd schwamm ich zum Ufer und zog mich an Land. Zum Glück fanden mich Moira und Nara schnell und halfen mir zu unserer besetzten Fischerhütte zu gelangen wo ich mich notdürftig abtrocknete und in eines der mitgebrachten Felle einwickelte.

Nachdem ich mich wieder etwas erholt hatte berichteten wir der En die inzwischen She allein auf der Wache gelassen hatte. Gemeinsam überlegten wir was wohl das beste vorgehen wäre.

Insgesamt würde es schwer werden in der Stadt Unterstützung zu suchen, denn lediglich Nara war halbwegs so angezogen, dass man sie in einer Stadt dulden würde. Kleidung zu stehlen hatte auch keinen Sinn, denn was sollten wir tun wenn jemand seinen vermisste Abendgarderobe auf der Straße an einer von uns wieder erblickte?

Wir waren uns einig, dass es wir in einer ehrbaren Stadt wie Jort’s Fähre keine zwielichtigen Gesellen würden finden können die uns für eine gestohlene Sklavin ins Delta schmuggeln würden.

Übersichtskarte der Reiseroute

Die Schiffe in der Werft waren auch ungeeignet denn es fehlte uns eindeutig an starken Rudersklaven und keine von uns Frauen hatte Erfahrungen in der Seefahrt am aller wenigsten einen Frau aus dem Voltai, wie ich.

Schließlich kam mir eine Idee als ich die Karte studierte. Unser Zielort Turmus lag flussabwärts im Voskdelta, unser Feldlager lag ebenfalls westlich von uns und stromabwärts. Wenn es uns also gelänge das Schiff in die Mitte des Flusses zu paddeln würde uns die Strömung ganz von allein in die gewünschte Richtung tragen ohne dass wir mehr tun mussten als das Schiff in der Strömung zu halten.

Ich sah die Schwestern der Reihe nach an und erkannte dass sie meine Idee gar nicht so undenkbar fanden. Nachdem die En zugestimmt hatte schickten wir She zu Fuß los zum Feldlager wo der große Rest des Stammes wartete. Die Schwestern dort sollten alles zusammen packen und zusehen dass sie noch Vorräte erbeuteten und dann in einer Bucht auf uns warten.

Mit einem gestohlenen Schiff gen Westen

Wir anderen warteten bis zum Einbruch der Dunkelheit und schlichen dann wieder zur Werft. Lange warteten wir bis die Kriegerpatrouille einmal auf ihrem Rundgang hier vorbeigekommen war, dann stürmten wir leise auf das Schiff. Moria, Nara und Tasha, die als Meldegängerin vom Hauptlager zu uns gestoßen war gingen an die Paddel während ich das Steuerrad übernahm.

Tasha kappte die Taue und gemeinsam stakten wir das Schiff vom Kai weg und steuerten es dann mit spärlichen Paddelbewegungen mehr und mehr in die Mitte des breiten Vosk. Es gib deutlich leichter als erwartet wohl gleich ich mich in der Dunkelheit bei dem zunehmenden Geschaukel einer leichten Übelkeit nicht erwehren konnte.

Schließlich als das Schiff auf Kurswar und von der Strömung langsam davon getragen wurde vereinbarten wir immer eine im von uns im Bug zu postieren um uns vor Hindernissen zu warnen, eine

4 Kommentare:

Georg Rang / Jharls hat gesagt…

Nur der Vollständigkeit halber, das dritte große Schiff, war ein Rund- und damit ein Handelsschiff. Aber woher soll das eine Taluna wissen? Im Wald fährt ja sowas nicht rum. ;)))

Cori Panthar hat gesagt…

Äh...jaja. Dann wird Dir mein SBM-Post dazu vielleicht noch besser gefallen.

Georg Rang / Jharls hat gesagt…

Von nicht gefallen war ja gar nicht die Rede! Das RP über die zwei Tage war mehr als OK. Auch und gerade weil ihr die Gegebenheiten, auch die, die man nicht gleich sieht, weil man sich hineindenken muss, angenommen und entsprechend in euer RP eingebaut habt.

Das mit Dem Schiff war nur ein Hinweis am Rande und das nicht wissen können scherzhaft auf den Char und nicht auf die Person dahinter bezogen.

Unknown hat gesagt…

Hallo Cori,

ich warte jeden Tag gespannt auf deinen nächsten Bericht über Eure Reise, und lese sie immer gern. Mir gefällt es, wie ihr Eure Reise auspielt.

Leider wurde das RP gestoppt, in dem Luna und ich versucht habe einzusteigen. Mal sehen, ob sich ein neuer Anknüpfungspunkt ergibt. Eine Möglichkeit wäre da auf jeden fall noch da.

Allerdings sehen es meine Schwestern mit Recht kritisch, sich als Taluna als Spioninnen zu betätigen. Die einzige logische Begründung dafür wäre, dass wir beide Seiten gegeneinander ausspielen. Allerdings habe ich in früheren RPs auf anderen Welten, mit Doppelspielen keine so gute Erfahrungen gemacht. Die Gefahr dabei ist gross, so ein RP zu sprengen.

Aber uns wird sicher etwas einfallen, und der Weg sich über IMs abzustimmen, steht ja auch noch offen.

Weiterhin viel Spass bei Eurem RP Cori.

Be well Euch Allen.
Juels